Sonne im Schatten

Ach wie schön, wenn die Sonne wieder strahlt! Und dann auch noch die Temperaturen im Vergleich zur letzten Woche so hoch sind, dass ich fast schwimmen gehen will. Die Luft riecht nach Sommer, die Menschen sind so hell, die Lust so groß…
Mir ist aufgefallen, dass mein Eindruck von der starken Sonne nicht nur durch die allgemeine Helligkeit entsteht, sondern ganz besonders durch die starken und klar begrenzten Schatten, die von Häusern, Bäumen, meinem Hund und mir geworfen werden. Da wird die Kraft erst deutlich und ohne diese Schatten wäre es glaube ich gar nicht so hell. Ich laufe also durch den Park, freu mich über die Schatten und vermeide es, im Schatten zu laufen, weil ich ja die Sonne spüren will. Den einen Schatten mag ich, den anderen meid ich und dann muss ich mich wundern, warum es in der deutschen Sprache eigentlich nur dieses eine Wort für Schatten gibt. Die Engländer kennen den Unterschied auch in ihrem Vokabular, in ’shadow‘ und ’shade‘.
Wie wäre es den mit einem neuen deutschen Wort dafür? ‚Sit‘ konnte sich ja seiner Zeit nicht durchsetzen, aber ich bin mir sicher, dass mein blog genau die richtige Platform ist, um sowas in Angriff zu nehmen.
Also, ‚Schatten‘ wäre das richtige Wort für den Schatten, der mir beim Spaziergang so gefallen hat. Der Schatten also, der immer im Bezug zu seinem Verursacher verstanden und auch so gesehen wird. Der Schatten des Baumes, mein Schatten, der mir nur so lange vorauseilt, bis ich ihn austrickse und mich umdrehe, der imposante und vorbeisausende Schatten eines Windradrotorblattes usw. Der Schatten aber, dem ich ausgewichen bin, der Schatten als absoluter, nicht in Beziehung zu einem Gegenstand stehender Raum, der Schatten, in dem es immer kälter ist, als in der Sonne, der Schatten, den ich deshalb meiden will und nicht weil er der Schatten des hässlicheren Hauses ist, also der nicht in Relation verstandene, der verdient ein eigenes Wort.
Es darf ruhig etwas düster klingen, sich aber ruhig noch an ‚Schatten‘ anlehnen. Dieser Schatten hat keine harten Kanten, also auch keine harten Konsonanten. Düsterer Vokal, weicher Konsonant und Anlehnung an den ‚Schatten‘, das ergibt doch ganz logisch ‚Schod‘, nicht wahr??

Happy Birthday ‚Schod‘!

Oder gibt es ein besseres Wort?

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