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Freundschaftsdienst

Es ist ein Geben und ein Nehmen. Jede(r) hat Freunde und der eine kann dies gut, der andere hat sich auf das spezialisiert und wenn ich gerade das gut kann, was mein lieber Freund braucht, dann kommt der auf mich zu und fragt, ob ich ihm da helfen könne bzw. ob ich es für ihn erledigen kann.

Früher zu Kindeszeiten gings dabei noch um sowas wie ein Eis besorgen, weil die eigene Mama die Grenze gesetzt hat oder als 16jähriger dem 15jährigen Kumpel das Bier kaufen. Das waren noch ganz einfache Freundschaftsdienste, die nicht wirklich viel von einem abverlangten.

Jetzt im Alter der Professionen, jede(r) hat etwas spezielles gelernt und ist Fachmann oder Fachfrau, nehmen diese geforderten und gewünschten Dienste schon andere Dimensionen an: Hier soll der KfZler mal eben meine Bremsen austauschen oder der Freund wird bei der Firmensgründung mit der Erstellung der Internetpräsenz „unterstützt“ (es fühle sich bitte niemand angesprochen *g*) oder es werden Geräte verliehen, die zu teuer zum Kauf sind und man braucht sie ja doch nur ganz selten mal u.s.w….

Was alle diese Dienste gemeinsam haben: man macht einen Freundschaftspreis. Was mir in letzter Zeit aber immer öfter in den Sinn kommt: wieso es sich denn nicht so eingebürgert hat, dass dieser Freundschaftspreis über dem ‚Normalpreis‘ liegt? Es ist doch so, dass sich hier zwei Parteien gegenüberstehen, ein gewisses Geschäft machen und auf Grund der Freundschaft verzichtet eine dieser Parteien auf einen Teil des ihr zustehenden, in der Regel auf einen Teil des Geldes, das ihr eigentlich gehört. Er verschenkt quasi etwas davon. Das ist aber immer gleichzeitig die Partei, die die Arbeit verrichtet. Wieso verzichtet nicht die andere Partei auf einen Teil ihres Geldes und zahlt etwas mehr als gewohnt? Das wäre doch mal ein Freundschaftsdienst!

Verkehrte Welt, so denkt ihr? Stimmt. Dann ginge der Freund ja lieber zur Konkurrenz, wenn er dort dann weniger bezahlen muss. Trotzdem, er erwartet ja auch, dass sein Kumpel ihm nicht absagt, obwohl er in der Regel für die gleiche Arbeit von einem ’normalen‘ Auftraggeber mehr Geld bekommt. Zumindest wenn ich der Leistende sein soll, finde ich diese Überlegung sehr wertvoll 😉

Ich weiß, das gehört sich nicht, es war schon immer so und hat irgendwo auch seine Richtigkeit. Trotzdem finde ich die Erwartungshaltung von den „freundschaftlichen Auftraggebern“ oft als eine zu selbstverständliche. Da wird gleich an der Freundschaft gezweifelt, wenn der andere zu lange zögert und nicht überglücklich in die Luft springt, wenn er gefragt wird. Und genau diesen sollte der Gedanke hier mal ins Bewusstsein gerufen werden.

That’s it!

Di Day

Übermorgen ist der Todestag der Prinzessin der Herzen. Ich will mich eigentlich gar nicht über sie austippen, nur eines fällt mir immer wieder auf, wenn ich eines der unzähligen Bilder sehe, die es von ihr gibt: Dieses Lächeln, das sie hat, das wirkt immer so sehr herbeigekrampft und ungewollt oder ungekonnt, so nicht glücklich frei heraus, so verbissen irgendwie.


Von jeglichen Interpretationen dieser Tatsache möchte ich mich fernhalten.

Light Metal Pit

Ich bin nicht der erste, der sich darüber Gedanken macht. Frau nuf kam mir damit sogar zwei Mal zuvor: Aluminium in Deo-Sprays.

Auch ich nutzte lange Zeit Rexona und war überzeugt: den ganzen Tag kein Schweißgeruch und Schweißflecken selbst nur bei extremer Hitze in Verbindung mit anstrengenden Bewegungen. Tolle Sache! Nach einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen sehe ich das allerdings jetzt nicht mehr ganz ohne Sorge. Er hatte lange Zeit ein komisches Jucken in der Achselhöhle bis dies immer stärker wurde und dann auch mehr ein Schmerz wurde und eine immer deutlichere Schwellung zu spüren war. Damit ging er dann zum Arzt und ließ das untersuchen. Es wurde festgestellt, dass durch den Verschluss der Poren mit diesem Aluminium sein natürlich entstehender Talg die Haut nicht mehr verlassen konnte und sich darunter fing und letztlich zu eitern anfing. Die Entfernung der Eiterei will ich nicht so bildlich wiedergeben, muss aber dabei immer an dieses Video denken:

Nun bin ich auch versuchsweise umgestiegen auf eines ohne dieses Leichtmetall. Hat drei Buchstaben, ein x, ein a und ein e und soll angeblich Frauen reihenweise umwerfen. Der Geruch ist durchaus zufriedenstellend, jedoch ist die Wirkung leider einfach nicht so toll. War ja eigentlich zu erwarten. Ich merke an heißen oder schwülen Tagen, auch wenn ich früh dusche und mich einspraye, am späten Nachmittag einen dezenten Schweißgeruch an mir. Interessant ist das, da ich diesen Geruch schon fast vergessen hatte. Dumm nur, dass sich die Gesellschaft so sehr an die körperduftfreihe Umgebung gewöhnt hat, dass dies eher unangenehm auffällt.

Drum schaut euch dieses Video an, wieder und wieder, verbreitet es und lasst uns uns auch wieder olfaktorisch wahrnehmen!

Denn spätestens wenn alle Achselhöhlen ausgeschabt, wenn alle Brusthäute abgezogen sind und wenn Eiter die Straßen hinab fließt, dann werdet ihr merken, dass man aus Aluminium keine Arme basteln kann!

P.S.: Wer hat es geschafft, das Video bis zum Ende anzuschauen?

grübel grübel und studier…

Ich habe soeben einen Brief geschrieben und ausgedruckt, was offizielles, und mich gerade einige Minuten mit meinem Briefumschlag beschäftigt. Ich habe es nicht hinbekommen, den Brief so zu falten, dass das Adressfenster auch die Adresse des Empfängers zeigt. Ich habe dann aber doch herausgefunden, dass ich nicht der Doofi bin, sondern mein Problem eine andere Ursache hat, schaut selbst und findet heraus!:

Spiegelbrief

Hot summer love

Die Sonne scheint ungewöhnlich viel und stark, sie macht hell und warm, auf der Haut und auch darunter, alte und neue Lieben blühen auf, und so entdecken auch die beiden Herren auf dem unteren Bild, was für schöne Begleiterinnen sie doch haben, die ihnen immer treu zur Seite stehen, geben ihnen neuen Glanz, erhöhen damit ihren eigenen Stolz und ihre Verbundenheit und die Beziehung wird auf ein neues gefestigt:

mencarwash

Schön, wie der linke der beiden seiner in der Tortur steckenden besseren Hälfte offensichtlich innerlich die Daumen drückt, alles gut zu überstehen. Wahrscheinlich belohnt er sie nachher mit einer stolzen Fahrt durch die Stadt und einer Füllung des teuersten und besten Sprits, den es gibt!

Ach die Liebe…

Die lieben Lügner

Es gibt Menschen, die dauernd lügen und die deshalb von vielen Menschen in ihrem Umfeld gemieden werden. Sie haben böse Hintergedanken, möchten Dinge für sich durchsetzen, die ihnen eigentlich nicht zustehen. Nicht schön…

Es gibt Menschen, die dauernd lügen und die deshalb von vielen Menschen in ihrem Umfeld gemocht werden. Sie haben nur gute Hintergedanken, möchten von den Menschen um sie herum geliebt werden, machen Versprechungen, stimmen Anfragen zu, geloben eins ums andere. Sie stellen sich als Aufopferer dar, indem sie ihre Bedürfnisse hinten anstellen, um die der Mitmenschen erfüllen zu können, zumindest sagen sie das.

Ich kenne zwei Personen, die in diese Klasse passen. Neulich frage ich etwa die M., ob sie mir einen bestimmten Gefallen machen würde. Oh, das würde sie gerne tun, nur dass es ihr an dem betreffenden Tag schwer falle. Aber sie werde tun, was sie kann, und kriegt das bestimmt hin, sagt sie mir. Später betont sie so im vorbei gehen, sie mache das sehr gerne für mich, da sie grundlegend froh sei, wenn sie etwas für andere tun kann. Hm, meine Anfrage ist eher so etwas wie ein Tausch, ich mache in der Gegenleistung etwas für sie. Ok, aber schön, ich danke. Wieder später ist die Entscheidung gefallen: es geht nicht, sie kann es leider nicht tun. Ich sei ihr hoffentlich nicht böse (natürlich nicht), sie hätte so gerne… Ich merke aber auch, dass sie keinen einzigen Schritt versucht hat, dies umzusetzen, was sie so gerne für mich getan hätte.

Ich bin nicht der einzige, dem bei nahezu jedem Kontakt mit diesen Menschen irgendwann nur noch auffällt, dass alles was sie sagen, dazu dient, sich auf gut deutsch einzuschleimen, an sich aber keinen Gehalt hat und oft auch direkt gelogen ist. Immer aber mit der Intention, anderen Menschen deutlich machen zu wollen, wie groß ihre Nächstenliebe ist. Oft wirkt es sogar langfristig, ich aber versuche sie zu meiden, weil ich in ihrer Gegenwart auch zum Lügner werde, ich bestätige ihr gutes Herz bei den vielen Nachfragen, weil sie mit einem warmherzigen Lächeln kommen, weil sie ja auch tatsächlich – ich bin überzeugt – keinen einzigen bösen Gedanken dabei haben, obwohl ich auf der anderen Seite denken muss, er/sie lügt doch schon wieder…

Mitten ins Auge…

…nur in welches?

Manchmal, aber nur manchmal, bin ich damit fast überfordert: ist euch schon aufgefallen, dass es nicht heißen dürfte: „Schau mir in die Augen, Kleines!“ sondern: „Schau mir ins Auge, Kleines!“ ? Ich unterhalte mich mit meinem Gegenüber und merke, dass ich verwirrt bin, weil ich nicht weiß: soll ich ihm/ihr in das rechte oder in das linke Auge sehen. Mein Fokus wankt und springt, ich frage mich, wie das wohl für ihn/sie aussieht, und suche mir ein Auge aus, auf dem ich dann haften bleibe. Dies passiert allerdings nur bei intensiveren, längeren Gesprächen, bei flüchtigem Geplänkel ist mir das noch nicht aufgefallen. Vielleicht sollte ich mich schon grundlegend festlegen und etwa zum ‚ins-rechte-Auge-gucker‘ werden…

Zettelverschwendung

Es ist jedes Mal das gleiche: bevor ich einkaufen gehe, gehe ich in die Küche, prüfe den Kühlschrank und sonstige Vorräte, nehme mir dazu ein Zettelchen und schreibe auf, was ich besorgen muss. Es entsteht der klassische Einkaufszettel. Aber wenn ich hoch schätze, dann habe ich diesen bisher bei nur 15 Prozent der Fälle auch zum shoppen mitgenommen. Immer bin ich dann im Supermarkt oder wo ich eben hin muss, krame nach dem Zettel und mir fällt, sobald meine Hand in die Tasche fährt, ein, dass dieser Zettel noch schön brav in der Küche liegt. Er liegt da und rührt sich keinen Muks, wenn ich meine Schuhe anziehe! Wenn ich zurückkomme hat er sich kräftig ins Fäustchen gelacht, wird aber von mir zur Strafe unverzüglich in den Papierkorb geworfen! Was für ein sinnloses Leben dieses Zettelchen hatte, sein Volk muss noch vieles lernen – oder ich?