Archiv der Kategorie: realisiert

Stimme einwerfen

Ein blautoniges Holzfällerhemd an, Adidas Jogginghose mit bereits vornausgedrückten Knien, Socken und Chicago-Bulls Badelatschen. So ausgestattet bin ich heute früh unsere Straße entlang bis zur nächsten Kreuzung vorgelaufen (es war bereits hell!) und habe in den dort angebrachten Postkasten meine Stimme eingeworfen.

Ja, es war eine gute Entscheidung, diesmal per Briefwahl die Zusammensetzung unseres Bundestages mitzubestimmen. In Ruhe den Wahlzettel studieren, bei Unsicherheiten noch Informationen nachholen, dann das Kreuz machen, wenn die Entscheidung wirklich gefallen ist und vor allem, nicht mit Kind (und Frau) den Ausflug in das Wahlbüro unternehmen müssen. Denn man weiß ja nie, vielleicht ist das Kind gerade in der halben Stunde, in der wir gehen könnten, so übermüdet oder todeshungrig, dass wir den Urnengang verschieben müssen und dann kommt die nächste Möglichkeit gar nicht mehr, weil dann der vereinbarte Besuch ansteht oder oder oder. So geschehen bei der latzten Landtagswahl. Ja, die habe ich tatsächlich überhaupt nicht beeinflusst. Organisatorisch begründetes Fehlen. Bestimmt macht dieser Grund 50% der Nichtwähler aus.

Drum seis diesen nochmal gesagt: nicht nur der Gang zum Postkasten, auch der ganze Wahlvorgang ist in seiner brieflichen Variante einfach: lässig!

Aus dem Leben

Eine Familie bekam einen Sohn. Dieser sollte den Namen Horst bekommen, passierte auch so und auf diesen Namen hört er heute auch. Naja, ist ja auch schon über 40 Jahre alt, mittlerweile. Dieser Horst begegnete mir jetzt im Berufsleben, dies auch nur beiläufig und ich werde ihn wohl nicht wieder antreffen.

Das merkenswerte an dieser Geschichte: ich nannte ihn beim Nachnamen und fragte mich dabei immer, was seine Eltern wohl dazu bewogen hat, ihn Horst zu nennen, den Herrn Horstmann junior!?

Neuheiten

Neues lernen
neues Jahr
Neues fühlen
neuer Job
Neues beschreiten
neue Verantwortung
Neues erfüllen
neue Freunde
Neues erfreuen
neue Wege
Neues gewöhnen
neues Gehalt
Neue kontaktieren
neuer Platz
Neues üben
neue Aufgaben
Neues geben
neuer Selbstwert

sehr viel Neues in 2009

Ein Meister ist geboren

Seit mein Sohn eindrucksvoll zeigt, mit welchem Druck und welcher Treffsicherheit er es schafft, seinen Stuhl im Zimmer und auf umstehende Papas zu verteilen, vermisse ich das dazugehörige Verb, denn dass es ein Tunwort ist, das stellt er ausser Frage: niemand kann so gut fontänieren, wie mein Kind!

Hier meine Jacke, mein Hosenbein und mein Schuh von neulich:

Obi kann nur gute Werbung

Neulich haben wir eine Brausehalterung für unsere Duschbrause bei Obi gekauft. Ohne Schlauch, ohne Brause, nur die blanke Halterung. Wir brauchen kein Designerteil, sondern das einfachste vom einfachen, nur den Zweck soll es erfüllen. So griffen wir nach der „Brausestange Tajo“ für nur 16,49 Euro.
Ich mache mich zu Hause gleich ans Werk, bohre die Löcher in die bis dato unversehrten Fliesen und schraube die Halterung an. Optisch sind wir zufrieden. Dann kommt der erste Einsatz, bei dem leider schon das Gewicht unserer Standardbrause die Halterung die Stange entlang nach unten rutschen lässt. Hm, doof. Hält nicht. Wenn wir dann noch das Wasser aufdrehen, dreht sich die Halterung, weil der Rückdruck des Wasserstrahles stärker ist, als die Halterung. Naja, so geht das leider einfach nicht. Ich schraube das Ding wieder ab und fahre wieder zu Obi. Meine primäre Absicht ist es, eine andere Tajo-Stange zu finden, bei der die Halterung fester ist. Ich probiere alle aus, die da noch hängen, aber alle sind sie so labberig wie die unsere. Just als ich dies herausfand, werde ich von einem Herren mit orangem Hemd angesprochen, ob ich denn Hilfe benötige. Er singt zwar nicht, wie in der Werbung, aber dennoch, gut, dass er jetzt da ist.
Ich sage nur meine ersten Satz zur Lage: „Diese Brausestange hält leider unsere Brause nicht.“ Und er darauf gleich: „Ja, klar, was haben Sie denn erwartet, das ist ein Billigprodukt!“ Diese Antwort hat mich dann schon etwas verdutzt und ich meinte, dass ich keine Qualität für ein ganzes Leben erwartet hätte, aber dass wenigstens die Grundfunktion zunächst mal vorhanden ist. Auf meine Frage, warum denn Obi so ein Produkt überhaupt anbietet, von dem der Fachverkäufer von vornherien schon weiß, dass es nicht funktioniert, kam er mit einem unverständlichen Vergleich: „Wenn Sie ein billiges Auto kaufen und das bei einem Unfall zu wenig Sicherheit bietet, dann können Sie es auch nicht mehr umtauschen.“ „Aber es fährt wenigstens!“ – Er winkt ab und wendet sich ab. Da könnte ich fast sagen, dass ich schockiert von diesem Umgang mit Kunden bin. Wenn ich etwas wolle, das hält, dann solle ich zumindest dieses Produkt nehmen. Er zeigt auf eine Halterung für 50,- Euro. Ich frage, ob dies wenigstens den gleichen Schraubabstand wie die andere hat. Negativ, gibt auch keine, die in meine Löcher in der Wand passt. Ich frage, ob es da wenigstens ein Entgegenkommen gebe, denn immerhin habe ich durch ein Obi-Produkt, das nicht funktioniert, jetzt zwei Löcher in der Fliesenwand, die in jedem Fall zu sehen sein werden. „Natürlich nicht!“ („Was für eine doofe Frage!“…schwingt da mit). Ich könne es mir ja überlegen, er gehe schon mal seiner anderen Arbeit nach.
%0,- euro will ich nun wirklich nicht ausgeben, tausche gegen Geldrückgabe um und fahre zu Hornbach. Da finde ich eine Halterung mit variablem Ansatz – passt also in meine Löcher – und darüber hinaus noch mit einer Halterung, die nicht durch eine Feder gehalten wird, sondern geschraubt wird. Perfekt. Gekauft, angebracht, die Frau duscht gerade darunter, funktioniert! Und das für 22,- Euro.

Jippijaijaijippiejippiejei!

Flocken bestehen nicht lange

Großen Rummel gibt es derzeit um die kleine Eisbärdame im Nürnberger Tiergarten. Heute ist der erste Tag in der Öffentlichkeit, allerdings nur vor Medienvertretern und morgen werden dann die Normalbesucher zum ersten Mal Flocke live sehen können.

Die Tierschützer kritisieren eine Instrumentalisierung dieses kleinen Lebewesens. Es heißt, „Flocke wird als Projektionsfläche für nicht gelebte menschliche Gefühle benutzt, um Geld in die städtischen Kassen zu spülen„. Auch ich bin Tierfreund, allerdings sehe ich in dem großen Medieninteresse (was ja nichts anderes ist, als der verlängerte Wunsch unseres Interesses) den Schaden für Flocke nicht. Heute um 15:00 war es soweit, man konnte am TV sehen, was Flocke macht, wie sie sich bewegt, wie sie unbeeindruckt spielt und ausgelassen ist, während eine Hundertschaft von Fotografen, Reportern und Kameramännern am Gehege stehen: es kümmert Flocke nicht.

In der Pressekonferenz einige Stunden zuvor hat der Direktor des Tierparks nachvollziehbar erklärt, wie von deren Seite aus Flocke instrumentalisiert werden soll. Im Sinne des Klimawandels. Kurz zusammengefasst etwa so: Eisbären sind direkt betroffen. Es gibt Schätzungen, denen zuvolge in 50 Jahren keine Eisbären mehr in freier Wildbahn existieren werden, da deren territoriale Grundlage – Eis – schwinden wird. Allerdings will der Zoo nicht den Erhalt der Gattung schützen. Dafür bräuchte es keine Medien. Der Eisbär wird als gut einsetzbares Beispiel für die negativen Auswirkungen des Klimawandels gesehen. Zugute kommt dem, dass er als süß und herzerwärmend verkauft werden kann. Wenn es der Marketing-Abteilung des Tierparks gelingt, die Gefühle, die Flocke hervorruft, effektiv in diese Richtung zu lenken, dann bravo!

Aber ich kann es mir nicht vorstellen. Ich stehe weder hinter der Kritik der Tierschützer, noch glaube ich, dass die hochgesteckten Pläne des Tierparkes realistisch sind. Die Zeit, in der Flocke interessant ist, reicht gerade mal, um den ein oder anderen Babybody mit Flocke-Aufdruck zu verkaufen oder dem Tierpark eine vorübergehende Geldspritze zu verpassen (was ja auch sehr positiv – je nach Einsatz – sein kann). Aber eine langfristige Wirkung auf uns Verbraucher hat Flocke wohl kaum. Wer nicht jetzt schon beim Kauf von Auto oder anderen Haushaltsgeräten grün denkt, wer nicht jetzt schon danach trachtet, nicht unnötig verschwenderisch zu sein, der wird dies auch nicht wegen Flocke tun. Da halte ich es eher mit der Meinung von Medienwissenschaftlern, die sagen, Flocke erreiche seine gute Wirkung und seinen medialen Zuspruch in erster Linie deswegen, weil in der ganzen politisierten und ernsthaften Nachrichtenwelt eine Auflockerung gut tut, die einfach nur süß, schön, glücklich oder was auch immer positives ist.

So denn, schaut zu und freut euch des Lebens!

Über den ersten Auftritt Flockes
Interview mit dem Zoochef Dag Encke
Flockes Vermarktung
Die Situation der Eisbären

Rollstuhl Rugby

Dieses Wochenende war die Austragung der Championsleague in unserer Stadt! Als Turnier ausgetragen: alle Spiele an zwei Tagen, ein Großereignis…nur das kaum jemand hin geht. Nicht, weil es nicht interessant wäre, aber es fehlen einfach die Werbemittel, da auf der anderen Seite wieder die Sponsoren fehlen. Die Sportart, um die es sich handelt, ist Rollstuhlrugby.

Uns hat ein Freund, selbst auch Spieler, darauf aufmerksam gemacht und ich wollte es schon immer mal sehen. Ich muss zugeben, dass meine Skepsis anfangs dahingehend vorhanden war, dass ich dachte, ich werde bestimmt begeistert und beeindruckt davon sein, was diese Menschen können und wie sie sich durch so ein Spielfeld kämpfen, aber das Spiel selbst werde mich wohl nicht so sehr einfangen können. Mit dieser „Befürchtung“ ging ich dahin.

Doch es kam alles ganz anders! Zunächst erhielt ich von Insidern eine Einführung in das doch etwas komplexe Regelwerk, das aber doch sehr viel Sinn macht. Solche Dinge, dass etwa der Ball nur eine bestimmte Zeit ohne Bodenkontakt im Schoß geführt werden darf, dass er nach mindestens soundsoviel Sekunden die Mittellinie überqueren muss und dann wiederum nach einer bestimmten Zeit im „Tor“ sein muss, sonst muss er dem Gegner übergeben werden. Auch dürfen sich 3 Spieler gleichzeitig nur eine begrenzte Zeit im „5-Meter-Raum“ vor dem gegnerischen Tor aufhalten. Diese Regeln werden von den Spielern häufig dazu genutzt, den Gegner zu blockieren, damit jener quasi die Regel verletzt. Die Rollstühle – natürlich extra dafür aufgerüstet – müssen einiges aushalten. Da Behinderung nicht gleich Behinderung ist, werden den einzelnen Spielern in ihrem Spielerpass Punkte vergeben. Spieler, die besonders schnell und flink und wendig sein können, erhalten mehr Punkte als solche, die stärker eingeschränkt sind und nicht so agil sein können. Auch hier gibt es eine Regel, die zu befolgen ist: eine Mannschaft darf eine obere Gesamtpunktegrenze all ihrer Spieler zusammengenommen nicht überschreiten. Was ich hierbei wiederum sehr interessant fand: Es gab einige Spieler, mit verstümmelten Armen. Also etwa ohne Unterarme. Ich erwartete, dass diese eher mehr beeinträchtigt sind als solche mit gesunden Armen. Doch auch das war falsch gedacht. Die mit ihren kurzen Armen hatten viel kürzere Bewegungen beim Antrieb ihres Rollstuhles zu vollziehen und waren daher schneller als die mit ihren vergleichsweise langen Armen. Hier auf dem Feld waren die sogar „behinderter“. Lustig!

Aber das beste an allem: es hat sehr viel Spaß gemacht, es war spannend und ich würde mir jederzeit wieder so ein Spiel ansehen!

Schade, dass die Jungs soviel finanzielle Mittel selbst aufwenden müssen, da es wie gesagt an Sponsoren fehlt. Einen kleinen Ausschnitt aus dem Spiel Polen gegen Finnland seht ihr hier. Finnland ist blau und die Nummer 8, der Spieler steht im Startbild genau am Mittelpunkt, ist ein Beispiel für einen, der keine Hände hat, aber der höchstbewertete Spieler im Team ist.

Wok aus Spezialguss

Habt ihr gestern die Wok-WM angesehen? Ich nicht, aber ich hab heute früh das Ende der Wiederholung zufällig gesehen. Alles schön und gut, was ich aber besonders bemerkenswert fand, war die Geschichte mit Rainer Calmund am Ende.
Er war ja dadurch, dass er nach der ganzen WM nochmal Action auf die Bahn bringen sollte, das Bonbon des Abends. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass er sich dazu freiwillig gemeldet hatte. Dennoch fand ich es ein jämmerliches zur Schau stellen eines Menschen, der in gewisser Weise (in dieser Situation) durch seinen Körper behindert ist. Er liegt da, ist in eine Sondervorrichtung gequetscht, ihm wurde extra ein Sonderwok gegossen und ihm muss geholfen werden, wenn er mal kurz aufstehen soll, weil er das alleine nicht schafft. Der Reporter redet mit ihm, macht süffisante Witzchen über seine Masse, während RC mit in der Luft schwegbendem Kopf wie ausgeliefert da liegt.
Dieser Mensch kann eigentlich nicht teilnehmen, aber viele andere Menschen sind über die Maßen gefordert, durch Hilfsmittel und Sonderanfertigungen ihm diese Abfart zu ermöglichen. Das allein ist meiner Ansicht nach schon unsinnig. Und dann, bei der Abfahrt: Rainer Calmund kann sich in einer Kurve nicht mehr auf seinem Wok halten und bleibt auf der Bahn liegen. Natürlich kann er auch hier nicht aufstehen, aber er versucht es, scheitert, versucht es wieder, kann es wieder nicht. Die Kamera ist dabei, zeigt einen übergewichtigen Mann, wie er da am Boden liegt und wegen seiner Fettleibigkeit nicht mal mehr selbst aufstehen kann. Er würde verhungern, wäre ausgeliefert, so wie er es ja gegenüber den Kameras tatsächlich ist, wenn da nicht Helfer wären. Die werden nicht mehr gezeigt. Die Kamera wechselt, während er noch hilflos da liegt. Was ein zur Schau stellen, und deshalb bestimmt mit hohen Quoten, obwohl ja die ganze Aktion misslungen ist. Sowohl für Rainer Calmund als auch für Stefan Raab. Doch der schaulustige Glotzer war bestimmt begeistert. Und so gibts auch hier nochmal den Ausschnitt, damit ihr es auch sehen könnt:


Reiner Calmund Wok WM 2008 – MyVideo

Schlau sein macht eng

Dazulernen ist ja immer toll. Unser ganzes Leben können wir immer mehr und mehr dazulernen. Nur benötigt man bei so manchen Dingen Hilfsmittel, damit man das theoretisch erlernte ausprobieren kann. Als schöner Nebeneffekt stellt sich dann auch noch die Freude darüber ein, dass man etwas neues erworben hat, auch wenn dieses neue etwas altes aus der Garage der Oma der Frau ist. Alles schön und gut, aber in meinem Zimmerchen wird es langsam eng…

Zimmer

Schaut freakiger aus, als es eigentlich ist…

Freie Meinung und der Umgang damit

Mal wieder ein Fall, in dem die Rechtsprechung im Bereich Internet unverständiges Kopfschütteln hervorruft. Zumindest bei mir. Hier entwickelt sich ein neues Medium sehr rasch vorwärts, wird immer mehr von Menschen benutzt, die technisch glücklicherweise fast keine Kenntnisse mehr brauchen und dennoch ihre Inhalte einem großen Publikum zugänglich machen können.

Diese Inhalte können alles mögliche sein. Gefährlich wird es dann, wenn es um brisante Themen geht. Da sind die bekannten Ungeliebten wie Rechtsextremismus, Pornographie, Kindesmissbrauch etc. Der Kampf gegen diese war schon immer eine Frage der richtigen Organisation und keine Frage des ob oder ob nicht. Genauso immer dann, wenn Meinungen ausgesprochen werden. Meinungsfreiheit war aber immer einer der großen Pfeiler unserer Gesellschaft und so ist auch das eine Errungenschaft des Internet, spätestens seit der Pseudo-„Web 2.0-Revolution“. Jedermann kann kommentieren oder Texte selbst veröffentlichen. Bei Online-Zeitungen, in Foren, in Weblogs und so weiter. Diejenigen, die etwas zu verbergen haben, tun sich jetzt schwerer. So gibt es etwa in Krisenländern mit sehr fragwürdigen Regierungen immer wieder Journalisten oder einfache Blogger, die sich trauen, das anzusprechen, was verboten ist: unrechte Machenschaften der Obrigkeiten. Ein wunderbarer Gewinn des Internets, wie ich finde.

Und jetzt in Hamburg ein Fall, bei dem die Richter mit ihrem Urteil dafür sorgen würden, dass genau diese Offenheit ein Stück weit wieder gebremst wird. Ok, ich bin etwas spät, der Fall stammt vom Ende letzten Jahres, ist aber noch nicht abgeschlossen. Glücklicher Weise wird es eine Berufung geben. Ich finde ich es schlimm anzusehen, aus welcher Generation hier offensichtlich die Entscheider stammen. Die Lösungsvorschläge sind zuweilen unrealisierbar. Der Angeklagte Journalist/Blogger Stefan Niggemeier solle etwa unter anderem dafür sorgen, dass nicht mehr anonym kommentiert werden kann. Dass da nicht steht „Anonym hat gesagt…“ ist ja kein Problem, aber was wäre gewonnen, wenn bei jedem Kommentar steht „Max Muster hat gesagt…“??? Sehr webfremd, die Herren. Und so muss ich Stefan Niggemeier vollens recht geben, wenn er hier schreibt:

„Es ist auch eine Welt [die (Internet-)Welt der Richter], in der man das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht als eine der größten Errungenschaften zu sehen scheint, sondern als eine ständige Bedrohung, die bislang zum Glück eher theoretischer Natur war, seit dem Siegeszug des Internets aber ganz praktisch täglich bekämpft werden muss.“

Ich finde zudem, dass Kommentare der Art, wie sie hier in der Urteilsbegründung wiedergegeben werden, natürlich nicht lobenswert sind und auch nicht wirklich konstruktiv der Kritik dienen. Aber wie soll man sich am besten gegen Dummheit wehren, wenn nicht in der Form, dass man sie als solche stehen lässt und nicht derartig überbewertet wie durch ein solches Verfahren.

Naja, kommentiert, was ihr wollt, ich werde es ungeprüft veröffentlichen…